PREISE
GUTE QUALITÄT HAT IHREN PREIS
Eine Handwerkerstunde kostet durchschnittlich zwischen 50,– und 80,– €. Beim Kunden stößt die Summe oftmals auf Unverständnis. Denn die Wenigsten wissen, wie sich die Kosten dafür zusammensetzen. Ein Kunde vergibt einen Auftrag. Als der Malergeselle kommt, fragt der Kunde ihn beiläufig, wie hoch sein Stundenlohn sei. Antwort: 20,– €. Später kommt die Rechnung des Meisters mit einem Stundenverrechnungssatz von 55,– € ohne MwSt. „Schöne Gewinnspanne“ denkt der Kunde verärgert.
Was er nicht bedenkt:
Der Meister muss seinem Gesellen auch während der Urlaubs- und Feiertage, bei Krankheit usw. Lohn zahlen. Außerdem zahlt er Weihnachtsgeld und VWL. Auf alle genannten Positionen fällt auch noch der Arbeitgeberanteil zur Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung sowie Berufsgenossenschaft usw. an. Diese Lohnnebenkosten betragen ca. 90% des Malerlohns oder 18 €, wie in unserem Beispiel. Um seinem Mitarbeiter also 20,– € zu zahlen, muss der Meister von seinen Kunden 38 € verlangen.
Darüber hinaus entstehen im Handwerksbetrieb aber noch weitere Kosten, wie beispielsweise Raumkosten/Miete, Heizung, Strom, Gas, Wasser, betriebliche Versicherungen, Gebühren, Beiträge, Porto, Telefon, Werbung, Internet, EDV, Kfz-Kosten, Rechts- und Beratungskosten, Instandhaltung, Reparaturen, Reinigung, nicht verrechenbare Zeiten, Zinsen für Kredite, kalkulatorische Kosten sowie Personalkosten und Personalnebenkosten für kaufmännische Mitarbeiter, Werkzeug usw.
Diese Gemeinkosten liegen in unserem Beispiel bei 11,80 €. Zusammen sind das 20,– € + 18 € + 11,80 € = 49,80 €. Hierzu kommt noch ein Zuschlag für Wagnis und Gewinn von 5,20 €. So liegt der Stundenverrechnungssatz in unserem Beispiel bei 55,– € ohne MwSt.
20,00 € Stundenlohn brutto Geselle
18,00 € Lohnnebenkosten Geselle
11,80 € betriebliche Gemeinkosten
05,20 € Wagnis und Gewinn
10,45 € 19 % MwSt.
65,45 € Stundenverrechnungssatz brutto
Beispiel:
Die Preise für professionelle Malerarbeiten mögen oftmals auf den ersten Blick recht hoch erscheinen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass gute Qualität nun mal ihren Preis hat. Wenn alle Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden, vergehen viele Jahre, bevor ein erneuter Anstrich fällig wird. Bei „Billiganbietern“ zahlt man hingegen durch Mängel an Material und Ausführung letztlich meist drauf.